Urteil dem Arierstaat.

 
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Колонка

Проект з "Родимками" Іри Цілик - дещо інакший. Це була настільки вдала Ірина книжка (а ми знаємо, що говоримо, - не інтуітивно, а за статистикою), що нам було дуже шкода, що вона розійшлася в такій малій кількості друкованих примірників, більшість читачів надали перевагу скачуванню умовно безкоштовної електронної версії, не переймаючись запропонованою післяплатою. Авторам не звикати. Але кількість і тривалість цих скачувань навіть після того, як книжку припинили рекламувати в мережі, примушували нас шукати іншого продовження цій історії.

Новий проект реалізовуватиме освітні програми у сфері літератури, книжкової справи, літературного менеджменту та дотичних сферах суспільного життя, які пов’язані з роботою над текстом.

Отож, в нашому випадку кожен двадцятий захотів скачані електрони матеріалізувати в паперовій версії. Оце і є „рекламна користь” від вільного розповсюдження інформації (піратів), щоправда, непряму рекламу не так вже й легко, а пряму шкоду теж неможливо порахувати, бо значна частина тих, хто скачував, просто не отримала б доступу до паперової книжки, навіть якщо дуже хотіла б: книжка була на полицях переважно київських книгарень та мережі книгарень «Є».

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Рецензія

26.12.2010

Рецензія на книжку:
О.Апальков. Sitten der Stadt Ka : роман
(Переклад: Хельга Хомутина, Тетяна Скорова, Карл Шелнбергер, Олександр Апальков)

Die erste Ausgabe des Buches “ Sitten der Stadt Ka.“ erschien auf ungebleichtem Verpackungspapier, aus dem Strohreste zusammen mit den Buchstaben herausfielen.
 Warum? – fragte ich.
 Damit es nicht mit der Zeitschrift „Natalie“ zu verwechseln ist, - antwortete Alexander Apalkow.

Wie alle Schreibenden, wollte der Autor, daß sich sein Buch nicht in der Menge auflöst. Und, - welch ein Wunder, dieses Werk wußten nicht nur die literarischen Feinschmecker zu schätzen; es wurde zu einem Bestseller auf dem örtlichen Büchermarkt. Ich bin mir sicher, es würde sich auch auf dem landesweiten Literaturmarkt einen Platz an der Sonne erkämpfen, wenn dieser Markt ein Feld des Lebens wäre und nicht ein Friedhof von Reklame-Pops.
„ Wenn ich ein Capriccio ohne Noten schreiben könnte, - sagte einmal Paganini, - und es auf einer Geige ohne Saiten spielen könnte, dann würden Sie erfahren, was sich in meiner Seele abspielt.“ Den Literaturschaffenden wurde es von Gott eingegeben, wie man dies gleichwohl tun kann, - ohne Papier und ohne Buchstaben.
„ Ein von sich gegebener Gedanke ist eine Lüge.“ Aber es ist folglich ebenso, daß eine Lüge auch dieser ausgesprochene Gedanke ist. Ein Schriftsteller hat keinen anderen Weg, als zu versuchen, die Lebenswahrheit des Gedankens zu retten, indem er ihn ausdrückt. Alexander Apalkow hat sein Capriccio gespielt, mit Noten und Saiten. Das, was sich in seiner Seele abspielt, ist nicht in Erfahrung zu bringen – Paganini hat Recht. Aber die „Sitten der Stadt Ka.“ öffnen ein Fenster in die Seelenwelt des Autors.
Noch vor der ersten Ausgabe des Buches war es mir vergönnt, einzelne Erzählungen daraus zu lesen. Die nicht durch einen einheitlichen Stiel miteinander verbundenen Töne berührten einen zutiefst und machten Spaß, aber das Orchester war nicht zu hören. In dem Buch aber erklingt Musik, - das Orchester unter Leitung von Apalkow spielt die Provinz-Sinfonie „ Der Untergang der Arier “.
Der Autor schöpfte aus der Natur. Meines Erachtens besteht darin auch sein Erfolg. Aber die Naturlandschaft eines Apalkow wäre nur leblose Fotographie, wenn er es nicht verstanden hätte, - bewußt oder unbewußt – die deprimierende Natur mit seinem Mitgefühl, seiner Ironie und seiner Schreibweise zu überwinden.
Manchmal sind die grammatischen Gefüge Apalkows nicht richtig, nicht genau, nicht wohlklingend; aber dieses Minus wird auf bezaubernde Art und Weise in etwas Positives umgewandelt. Vielleicht gerade wegen der Possen reißenden
Art erdrückt der Text nicht durch einen Geruch von Literaturmoder.
In seinem Werk „ Sitten der Stadt Ka.“ erinnert Alexander Apalkow an Andrej Platonow. Verständlicherweise ist Platonows Stiel einmalig. Aber mit seiner nicht kanonischen Art und Weise, manchmal sogar mit einer Art „Sinnlosigkeit“ der sprachlichen Ausdrucksweise, bringt ihn Apalkow dem Leser genauso gut „hinüber “ wie Platonow. Die Inversionen von Apalkow sind unbequem, die abgehackten Phrasen sind teilweise lästig, aber sie lassen den Leser auch nicht in Ruhe.
Einige Kritiker glauben, daß Kunstwerke nur ein Autor schaffen kann, der die Literatur von ihren Grundlagen an bis zu den akademischen Perlen kennengelernt hat. Andere denken, daß die Schaffung eines literarischen Kunstwerkes nur einem Autor gelingt, der fest „mit der Erde“ verbunden ist, einem Naturtalent, das nicht durch das Gewicht von Enzyklopädien und literarischer Gelehrtheit erdrückt wird. Absolut genommen, steht sowohl das eine als auch das andere in Frage.
Talent allein ist ausreichend. Wie es zu sich fand, abgeschliffen wurde und wie es sich den Weg in das Herz des Lesers bahnte – das ist einzig und allein sein Geheimnis. Und es hat das absolute Recht, seinen eigenen Weg zu gehen. Ob dieser Weg Perspektive hat, wird die Zeit zeigen. Es scheint mir, daß es Apalkow gelungen ist, sein Gleichgewicht zu halten, indem er auf des Schwertes Klinge balancierte, daß es ihm gelang, zwischen der Szille friedhöflicher Alleswisserei und der Charibda der Ignoranz sich durchzuschlängeln und unterwegs sogar wertvolle Kristalle aus beiden verhängnisvollen Felsen herauszuhacken.
Es ist ihm gelungen, gleichzeitig in seinen Helden zu sein als auch außerhalb von ihnen. Dieses Kunststück gestattete es ihm, seinem Leser kein „überkultiviertes“ Feld zu vermitteln, sondern ein ganz natürliches, ein lebendiges, - so wie zum Beispiel ein Roggenfeld mit Kornblumen.
In Szenen körperlicher Liebe gibt es keine affektierten Tabus, aber auch keine Pornographie. Es wird eine grobe, nicht gerade natürlich anziehende Liebesarbeit dargestellt.
Im Text sind kunstfeindliche Redensarten zu finden, aber sie verlieren sich in einer Menge von Gelungenen. „ Bekannte Leute, vom Schicksal selbst geführt, kamen hierher, um zu sterben. Und keiner von ihnen beklagte sich. Alle starben.“
Im Park des Sieges, in dem „die Platten des „Ewigen Feuers“ entwendet wurden, spielt man schon das fünfte Jahr Billard mit Schrubbern als Billardstöcke.“ Den Leser beeindruckt die Verwaltung mit der sich anbiedernden Dunka auf den Stufen; die Kulturverwaltung mit dem verwahrlosten Fedul Kurakin; der Führsorger, der „ früher annahm, daß die Sprache nur ein Mittel der Erkenntnis ist “.
Die Felder der Beobachtung sind kunstvoll, überzeugend, ironisch – traurig. Die Worte von Arschibald Apaikin sind richtig auswegslos: „ Ich habe diese Verbrüderung wie ein Spiel ausgedacht (die Partnerschaft der Städte Ka. und Vi. – V. E.-).
Wer sagt mir aber, ob ich dieses Spiel fest in den Händen habe oder ob es mich schon in den Händen hat? “
Großartig ist der Architekt Retschkin, der vor lauter Katzenjammer vergessen hat, wo er gestern sein Auto abgestellt hat. So schön niederträchtig Gorgonij, der Staatsanwalt, der in allen Verbrecher sieht, sich selber auch eingeschlossen; damit hat er den Lehrer Dzershinskij mit seinem Slogan hinter sich gelassen: „Darin, daß Sie in Freiheit sind, besteht nicht Ihr Verdienst, sondern das ist unsere nicht vollendete Arbeit “.
Belustigend und sympathisch sind Churchel und Stepanjura, die mit dem Auto eigentlich nach Truskawetz unterwegs sind, um Wässerchen zu trinken und den kranken Magen auszukurieren, die aber unter jedem schattigen Baum anhalten, Wodka trinken und zu guter Letzt anstelle von Truskawetz Kurs auf die Datsche nehmen, um „Schaschlyks“ zu machen.
„ Die Enzyklopädie des Lebens in der Provinz “ wird durch Überlegungen des Autors unterbrochen, die manchmal gewunden sind, manchmal paradox, manchmal erbarmungslos direkt, wie aus den Wolken hervorschießende Sonnenstrahlen. Der Autor ermüdet aber den Leser nicht mit seinen Überlegungen, sondern kehrt immer rechtzeitig zur Natur zurück. Unvergeßlich das Bild der Bestattung von Großmutter und Großvater in einem gemeinsamen Sarg aus Gründen der Kosteneinsparung für diese Prozedur.
Die Apotheose des geschaffenen Werkes ist das Kapitel „ Stadt der Blinden und Ungewaschenen “. Surreal, aber völlig provinziell – realistisch ist die Diskussion zwischen Awdij und Swetosara, das Weinen von Awdij aber ist ein bescheidenes Zeugnis der Degeneration des menschlichen Wesens; Awdij
zeigt „ offenherzige Reue “, erklärt sogar Swetosara, wie er sich völlig zufällig und unabsichtlich den Tripper „ geholt hat “, bei der Paarung mit einer „ Dirne “ im betrunkenen Zustand in einer schmutzigen Toilette.

Zielscheibe des Spottes wird am Ende ein Feiertag in der Stadt Ka. – drei schwarze Limousinen, eine „Eskadron“ Motorradfahrer, der Präsident. Begleitet von schizophrenen Zwiegesprächen eines großen Volkes. Mit diesem genauen Pinselstrich endet das Buch Apalkows – ein Kammerabdruck unserer nationalen Tragödie.

Vladimir Jeremenko

(Джерело: Критичний нарис)

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